Neue Daten: Todesgefahr durch Corona steigt für Ungeimpfte um ein Vielfaches

Martina Zongos (l) wird in einer Impfkabine des Impfzentrums Am Brill von der Impfbefähigten des Impfzentrums, Roda van Leeuwen, geimpft.
Neue, jetzt veröffentlichte Daten belegen, wie stark die Gefahr für Ungeimpfte steigt, schwer an Corona zu erkranken oder gar zu sterben. Noch immer sind 18,4 Millionen Menschen nicht gegen das Coronavirus geimpft. © picture alliance/dpa
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Einmal im Monat veröffentlicht das Robert-Koch-Institut einen Impfbericht in Sachen Coronavirus. Der vor wenige Tagen veröffentlichte September-Bericht hat es in sich.

Er zeigt nämlich, wie eklatant hoch die Gefahr ist für ungeimpfte Menschen, aufgrund einer Infektion mit diesem Virus auf einer Intensivstation zu landen oder gar zu sterben. Dazu muss man sich lediglich die Daten für die Menschen anschauen, die 60 Jahre und älter sind.

Unter den Älteren liegt die Zahl der Ungeimpften bei 7,9 Prozent

Um die Zahlen, die die Zeit seit Januar 2022 umfassen, richtig einordnen zu können, muss man sich vor Augen halten, dass derzeit nur noch 7,9 Prozent der Menschen, die 60 Jahre oder älter sind, in Deutschland überhaupt nicht gegen Corona geimpft sind.

Bei den Menschen 60+, die mit einer Coronainfektion ins Krankenhaus eingeliefert werden, liegt der Anteil aber nicht bei 7,9 Prozent, sondern bei 44,8 Prozent, ist also mehr als fünfmal so hoch.

Sechsmal mehr Corona-Tote als zu erwarten wäre

Unter den über 60-jährigen Corona-Patientinnen und Patienten auf einer Intensivstation beträgt der Anteil der Ungeimpften sogar 55,9 Prozent, also das Siebenfache dessen, was ihrem Anteil an der Bevölkerung nach zu erwarten wäre.

Und bei denen Menschen über 60, die im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion sterben, liegt der Anteil der Ungeimpften bei 47 Prozent. Das ist also etwa das Sechsfache dessen, was dem Bevölkerungsanteil nach zu erwarten wäre.

Zahl der Neuinfektionen sinkt weiter, aber nur noch langsam

Wer sich nicht impfen lässt, geht also ganz bewusst ein enorm hohes Risiko ein, ein Opfer des Virus zu werden. Derzeit sind weiter 22,1 Prozent der Bevölkerung nicht gegen Corona geimpft. Das entspricht knapp 18,4 Millionen Menschen.

Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten in Sachen Corona. Die Zahl der Neuinfektionen geht weiter zurück. Der Rückgang verläuft zwar noch immer stetig, allerdings nicht mehr so stark wie vor einigen Wochen. Gut möglich, dass das Abflachen des Sinkflugs ein erster Vorbote für die erwartete neue Herbstwelle ist.

Trotzdem ist es höchst erfreulich, dass die Zahl der Neuninfektionen mit 204.422 in der Woche vor dem 12. September so niedrig war wie zuletzt in der Woche vor dem 3. Januar. Zur Erinnerung: Die Sommer-Omikron-Welle hatte Mitte Juli ihren Höhepunkt erreicht. Damals zählte das RKI 667.729 neue Corona-Fälle innerhalb einer Woche.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Zahl der Menschen, die an oder mit einer Corvid-19-Infektion sterben. Ihre Zahl ging zwischen dem 5. und 12. September auf 537 zurück, der niedrigste Wert seit Mitte Juni.

Ein optimistisch stimmendes Signal sendet auch eine andere wichtige Kennziffer aus: die Hospitalisierungs-Inzidenz. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 in den vergangenen sieben Tagen mit einer Corona-Infektion in eine Klinik eingeliefert wurden.

Auf dem Höhepunkt der jüngsten Omikron-Welle lag die Hospitalisierungs-Inzidenz in NRW bei 14,57 (16. Juli) und deutschlandweit bei 12,76 (26. Juli). Inzwischen ist der Wert deutschlandweit auf 5,21 und in NRW auf 7,18 gesunken.

Diese Verbesserung schlägt sich auch in deutlich verbesserten Zahlen von den Intensivstationen im Land nieder. Derzeit werden deutschlandweit noch 668 Covis-19-Patientinnen und Patienten auf einer Intensivstation behandelt, von denen 245 beatmet werden müssen. Bessere Zahlen gab es zuletzt Mitte Juni.

Da war die Lage zu Beginn des Herbstes im vergangenen Jahr deutlich kritischer. Seinerzeit lagen 1.501 Covid-Kranke auf den Intensivstationen, 799 von ihnen mussten beatmet werden.

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