Umwelt-Boss will: Furz-Steuer für Kühe!

Ihr Pupsen könnte teuer werden: Umweltamt-Boss Dirk Messner bringt eine Furz-Steuer für Kühe ins Spiel

Ihr Pupsen könnte teuer werden: Umweltamt-Boss Dirk Messner bringt eine Furz-Steuer für Kühe ins Spiel

Foto: picture alliance / Countrypixel
Von: Peter Tiede

Das gibt Stunk!

Der Chef des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, liebäugelt mit einer CO₂-Steuer für Kühe – weil die so viel pupsen! Denn kein anderes Nutztier verdaut so klimaschädlich wie die Kuh, die über den Pansen Methan generiert.

Er halte es für „eine folgerichtige Idee“, die Landwirtschaft für deren CO₂-Ausstoß zahlen zu lassen, so der Chef der Bundesbehörde in einem Podcast („Jung & Naiv“).

Umwelt-Boss Dirk Messner (60) bringt eine Furz-Steuer für Kühe in Spiel

Umwelt-Boss Dirk Messner (60) bringt eine Furz-Steuer für Kühe in Spiel

Foto: dpa

Das wäre die erste Luft-Besteuerung bei Lebewesen: die Furz-Steuer! Zuerst aber, so Messner, müsse der Bestand der Nutztiere in Deutschland dezimiert werden. Um die Deutschen an fleischlose Kost zu gewöhnen, könne er sich auch steuerliche Anreize und die Umstellung von Kantinen auf fleischlose Kost vorstellen.

Deutschlands Bauern sind auf der Zinne: Ihnen stinkt’s!

Jann-Harro Petersen (45) von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN wirft dem Umweltbundesamtschef einen Angriff auf Bauern und Logik vor.

Der Milchviehhalter aus Tating (Schleswig-Holstein) zu BILD: „Steuern auf Kohle und Diesel kann ich ja noch nachvollziehen. Aber wenn Messner das Rülpsen und Pupsen von Rindern kostenpflichtig machen will, ist es nur noch ein kleiner Schritt, bis wir demnächst auch für unsere Atmung bezahlen müssen.“

Sein Vorwurf: Propaganda! „Die Menschen und Tiere, die wir ernähren, können gar nicht mehr Treibhausgase ausstoßen als die Pflanzen, die wir anbauen, vorher durch Photosynthese gebunden haben. Das ist ein Kreislauf.“ Soll heißen: Hinten kann nur rauskommen, was vorher vorne reinging.

►Reinhard Jung (56), Politikreferent der FREIEN BAUERN, Öko-Mutterkuhhalter aus Lennewitz (Brandenburg), zu BILD: „Der Ansatz von Messner ist völlig unwissenschaftlich. Dahinter steht die grüne Ideologie, unsere Nutztierhaltung zu dezimieren.“

Fakt ist: Zwar pupst eine Kuh alle drei Minuten und kommt so im Jahr auch auf etwa 100 kg Methan-Ausstoß. Aber: Eine Kuh ist kein Auto!

Der Kuh-Anteil an den Emissionen in Deutschland beträgt schlappe drei Prozent. Der Verkehr kommt auf knapp 20 Prozent!

Und. Anders als ein Auto verdaut die Kuh nur CO₂, der vorher im Gras gespeichert wurde – und auch wieder in neuem Gras auf Grünland gespeichert wird. So speichern Wiesen doppelt so viel CO₂ wie Wälder. Ohne das von Kühen oder Schafen freigehaltene Grasland gehe die CO₂-Speicherung schlicht nicht, sagen selbst Umweltschützer.

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